"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."

"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"

(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)

27. Januar 2014

Obszöner Wohlstand

Zur Zeit des Kommunismus hatten wir in Polen ein Rätsel. Es lautete so: "An wen grenzt die Sowjetunion?" Die Antwort: "An wen es ihr gefällt." Ähnlich ist es heute mit Europa, nur umgekehrt. Anders als die Sowjetunion steckt Europa seiner Nachbarschaft enge Grenzen.
Europa will nicht zur Kenntnis nehmen, dass die Werte, die es vertritt (oder vertrat?), auch jenseits seiner nominalen Grenzen vertreten werden. Europa zittert geradezu vor solchen Situationen, denn sie bringen nur Ärger. Europa macht sich klein, schrumpft, versteckt sich hinter der Gardine. Wie besessen zählt es Gewinne und Verluste. Europa stirbt aus Angst um seinen Besitzstand. Aus Angst um seine widerliche Ruhe, seinen obszönen Wohlstand, seine ekelhafte Selbstzufriedenheit.

Quelle

20. Januar 2014

Claudio Abbado


Schutzpatron der Missbrauchsopfer



Weil er sich 1937 weigerte, 200 chinesische Frauen der Zwangsprostitution auszuliefern, wurde Missionar Frans Schraven verbrannt. Jetzt kämpft ein niederländischer Bischof für seine Seligsprechung. 

Quelle: Die Welt

11. Januar 2014

Ketzer und der gute Geschmack

Die alte Einschränkung bedeutete, daß nur die Rechtgläubigen über Religion reden durften. Die moderne Freiheit bedeutet, daß niemand mehr darüber reden darf. Der gute Geschmack, der letzte und schändlichste der abergläubischen Zwänge, hat geschafft, was allen übrigen versagt blieb: uns erfolgreich den Mund zu stopfen.

Chesterton : Ketzer, S. 11