"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."

"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"

(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)

15. Juli 2012

Als Abbild Gottes schuf er ihn, Gen 1, 27

Die Väter vergleichen das hervorgehen des Geistes aus dem Vater durch den Sohn mit der Erschaffung Evas aus Adam.
Adam wurde unmittelbar von Gott geschaffen, wie der Sohn unmittelbar vom Vater gezeugt wird. Eva wurde aber von Gott erschaffen, indem er Adam dazu brauchte, sie ging also von Gott und von Adam aus, wie der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht. Adam erscheint als Bild des Vaters, er ist deshalb dem Sohn ähnlich, der auch als Abbild  von diesem ausgeht. Eva ist dagegen ein Abbild des Geistes, da sie von Gott durch Adam geschaffen wurde, wie der Heilige Geist vom Vater durch den Sohn ausgeht. 
Die Tapferkeit und Weisheit des Göttlichen WORTES spiegelt sich in Adam wider, während Eva, die Frau, Milde und Güte des Heiligen Geistes verkörpert. 
Das Gleichnis entspricht mehr der Lehre der Griechen und zeigt sehr schön, wie Gott sein Bild in der Menschlichen Natur uns vor Augen führt. 

Quelle: M.J. Scheeben: Der Heilige Geist, S. 17f

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