"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."

"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"

(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)

30. Oktober 2013

Löslösung - Hinwendung zu GOTT


Wir haben vom Fasten vielfach einen zu engen Begriff: nichts Essen, nichts Trinken. Das ist auch ein Fasten. Aber denken wir einmal daran, was der Prophet sagt vom „Fasten, das Gott gefällt: Witwen unterstützen, Waisen helfen“ (vgl. Jes 1,17; Jes 58,5–10). Dort werden lauter Werke der Barmherzigkeit gezeigt. Jeder muß sich also überlegen, wo er fasten sollte. Mit welchen Sinnen soll ich fasten? Mit welchen Sinnen werde ich am meisten von Gott weggetrieben? Mit den Augen, mit den Ohren oder dem Gaumen? Da beginnt das wahre Fasten. Wenn ich überall herumglotze und alles gesehen und gehört haben muß, aber dann am Freitag einmal irgendetwas nicht esse, was bringt dieses Fasten? Ich muß zuerst einmal mit jenen Sinnen fasten, die mich am meisten von Gott wegbringen.
Der Sinn des Fastens ist, mich dort vom Irdischen zu entfernen, wo es mich wegzieht vom Himmlischen – ganz bewußt! Damit ist nichts gegen das Fasten bei Wasser und Brot gesagt, aber wichtig ist, daß das Fasten wirklich wegführt von dem, was mich zu Gott hindert, damit ich für ihn frei werde. Fasten, sich hineingeben in Gott, daraus erwächst wahres Gebet, Befreiung, Freude.
P. Hans Buob

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