"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."

"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"

(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)

1. November 2015

Bergpredigt - Kreuz 4

Und die Bergpredigt schalten wir noch aus einem anderen Grunde aus. Man hält sie so für das Christentum des "gewöhnlichen Mannes" und ist überzeugt, daß man selbst besserer Nahrung bedürfe, daß man selbst höher steigen müsse. Anstatt daß man in die Bergpredigt hineinsteigt! Und nun kommt noch ein Grund, daß man sie nicht liebt: Weil der HERR der Bergpredigt ein harter HERR ist und das wollen wir nicht.

Johannes sagt: GOTT ist die Liebe!
Ja, der CHRISTUS ist uns recht, der tut niemanden weh.
Der HERR der Bergpredigt sagt:  "Du sollst..."
                                                       "ICH aber sage euch..."

Wenn wir der Zeit gerecht werden wollen und wenn wir alles tun wollen, um ohne Makel und ohne Schaden durch die Zeit zu kommen, dann müssen wir uns ganz einstellen auf den CHRISTUS der Bergpredigt. ER ist ein harter CHRISTUS, ja, ganz bestimmt! Kein Mensch wird annehmen, daß das sehr einfach sei, was ER bei Matthäus 5 alles sagt. Wie geht die Bergpredigt an? "Als JESUS die Volksscharen sah, stieg ER auf den Berg und setzte sich und Seine Jünger traten zu IHM und ER öffnete Seinen Mund und lehrte sie:

Selig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen.
Selig, die Hunger und Durst haben nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden GOTT anschauen.
Selig die Friedensstifter, denn sie werden Kinder GOTTES genannt werden.
Selig, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist das Himmelreich!" [Mt 5, 1-10]

Wenn wir das zusammenfassen, so heißt das:
Selig sind die, die gerade das wollen, was die Welt nicht will. Man könnte sagen, selig sind die, die in Widerspruch [Apg 28, 22] stehen mit der Welt. Verfolgen wir einmal einen Gedanken, machen wir einen Querschnitt durch die Bergpredigt.

Liebet eure Feinde! Segnet, die euch fluchen! Die Welt sagt doch: Liebet eure Freunde und hasset eure Feinde; das ist doch gerade der Widerspruch, worauf die Gegenwart sich gründet, daß wir lernen den hassen, der nicht mein Volksgenosse ist.

Die Zöllner und Gläubigen werden in das Reich GOTTES eingehen. "Gehet ein durch die enge Pforte" [Mt 7, 13]. Aber die Welt will doch weite Pforten, damit man ungeschoren aneinander vorbeikommt. Das Evangelium sagt: Ihr sollt die Sorglosigkeit der Vögel, der Lilien des Feldes haben und für das übrige laßt GOTT sorgen [Mt 6, 26-28]. Ein Reicher wird schwerer in das Himmelreich eingehen, als ein Kamel durch ein Nadelöhr geht [Mt 19, 24]. Und wer wollte nicht reich sein?

Wer das Schwert nimmt, der wird durch das Schwert umkommen![Mt 26, 52] Und die gegenwärtigen Rüstungen? CHRISTUS ist nicht gekommen, um die Welt zu rüsten, sondern selig zu machen; und wir wollen gerade das Gegenteil, wir wollen unser Recht haben und Ähnliches mehr. ER lehrt in der Bergpredigt gerade das, was der Welt widerspricht. Wer kann da mitmachen?

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