Der Hilferuf des Menschen wird aufgefangen im Glauben an Gottes Nähe und Hilfe, die dieser Beter erfahren durfte und die nicht immer so ausfällt, wie wir denken, in einer äußeren Erhörung – denken wir an den Herrn am Kreuz –, die aber immer wirkliche Erhörung ist. Und das Entscheidende im Gebet ist eben, daß wir uns nicht die Nähe Gottes ausreden lassen, daß wir uns den Glauben nicht zertrampeln lassen von der Übermacht dessen, was uns entgegensteht, sondern daß wir gerade inmitten dessen, was gegen Gott und gegen uns steht, beim Glauben an ihn bleiben. Dann erfahren wir, daß er der Stärkere ist, dann wird es so sein wie in dem Psalm, wo der Psalm am Schluß gar nicht mehr an die vielen denkt, sondern nur noch an den einen: »Du bist meine Hilfe und mein Heil.« Von ihm her findet er den inneren Frieden und die Ruhe. Inmitten von Gefahr und Not kann er sich vertrauensvoll Gott überlassen. Er weiß, und wir wissen im Glauben: »Beim Herrn finden wir Hilfe« (vgl. V. 9).
Papst Benedikt XVI: 7.9.2011
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