Zum Muttergottesfest kam mir die Idee, auf eine Arbeit von Pfarrer Guido Rodheudt aufmerksam zu machen. Er schreibt über die berühmt-berüchtigte "aktive Teilnahme" am Gottesdienst unter dem Blickwinkel des klassischen Menschenbildes, wie es sich in den Schriften von Josef Pieper findet.
Vielleicht ist es eine nicht immer leichte Lektüre, jedoch kann man erkennen, wie weit der normale "manipulierte" Katholik vom schlichtweg Katholischen, abgewichen ist.
"Es ist danach deutlich, daß nicht im Reden, Handeln, Hantieren die Weise der Gottbegegnung liegen kann, nicht im Ausdruck meiner selbst, nicht im Machen, sondern im Empfangen, das zunächst das Schweigen voraussetzt, sodann das Hören und das Schauen und dann erst - in all dem - die Begegnung mit dem, was nicht aus mir ist, was ich nicht machen kann, was sich jeder Art von Produktion entzieht. Und ähnlich, wie der Betrachter eines Kunstwerks von ihm buchstäblich „hingerissen“ ist und darin - in diesem Außer-sich-sein gerade ganz bei sich selbst ist, weil er im Erkennen, im Beim-andern-sein, sein Wesen vollendet, so ist auch der Liturgiefeiernde nur dann er selbst, wenn er „bei der Sache ist“, d.h. wenn er sich nicht bei sich selbst aufhält, bei seinen Ideen, Gedanken, Plänen, sondern wenn er bei dem ist, was dort gefeiert wird - bei Gott."
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