P. Daniel Considine SJ
"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."
"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"
(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)
"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"
(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)
29. Februar 2016
Schutz vor der Umwelt, satt Umweltschutz
Die Welt trinkt die Sünde wie Wasser. Deshalb ist es so wichtig ein eigenes Urteil zu haben. Gasdünste sind sehr unangenehm. Aber man gewöhnt sich daran, und erst in der frischen Luft merken wir, in welch einer Atmosphäre wir gelebt haben. So werden wir von der gewöhnlichen, allzu gewöhnlichen Auffassung der Umwelt angesteckt.
28. Februar 2016
Ein Heiliger und ein gewöhnlicher Mensch
Ein Heiliger und eingewöhnlicher Mensch begehen denselben Fehler. Der gewöhnliche Mensch geht weg und hält sich fern. Der Heilige ist zwar betrübt, aber er geht weiter wie zuvor, ohne seine Haltung zu ändern.
P. Daniel Considine SJ
24. Februar 2016
GOTTverbundenheit
Oft sage dem Herrn, daß du nach ihm allein verlangst. Er wünscht mit dir verbunden zu sein, und glaubst du nicht, daß er erreichen kann, was er will?
Daniel Considine SJ
23. Februar 2016
20. Februar 2016
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Ich muß ganz frei sein von Weltgeist, ich muß ganz an GOTT hingegeben sein. Ich muß in GOTTES Namen all das, Kreuz und Leid und Schmerz, die wie eine Woge, wie eine Überschwemmung über die Welt gehen, die muß ich in GOTTES Namen über mich hinziehen lassen. ER wird mich schon wieder finden. Aber dann antwortet ER auch. Ich brauche keine Mystik und keine Theorie. Ich brauche gar nichts. Eines kann mir die Theorie nicht geben, diese Lebendigkeit, die die Distanz überwindet, diese Lebendigkeit: "Mein Herr und mein GOTT"! Diese Worte: "Mein GOTT, warum hast DU Mich verlassen?"[Mt 27, 46] die müssen in mir lebendig werden. Ich muß alles tun, damit dieser Kreuzvorgang, dieses Leiden und Sterben so lebendig vor mir steht, und mich ein ganzes Jahr lang nicht mehr losläßt. In dem Augenblick habe ich, was ich wollte; - und wir können uns nicht denken, wieso Gertrud die Große sagt, der Herr habe ihr geoffenbart: "Wer eine Liebe hat zum heiligen Kreuz, den kann Ich nicht vergessen!"
Das sind alles so tiefe Wahrheiten. Die schwierigsten Wahrheiten sind immer die, die einfach sind und der einfache, schlichte Mensch nimmt sie einfach hin. Der hat eben die Kraft des lebendigen Lebens. Er hat keinen Zweifel, es ist ihm alles so lebendig, unendlich wahr und wirklich.
Es gibt für den Christen an sich nur eine Andacht und nur eine Verehrung - das heilige Kreuz. Immer das heilige Kreuz! Es schaut am Ostersonntag anders aus als am Karfreitag, aber eines nur gibt es - das Kreuz! Wenn ich das Kreuz seines Sinnes entkleide, habe ich das Christentum beraubt, verelendet und ärmer gemacht.
Und wie komme ich zum Kreuz? Ich muß vor allem richtig beten, ich muß mich in den Karfreitag hineinleben. Wie gingen diese Prozesse ineinander? Warum wurde ER verurteilt? Wie ist ER gestorben? Das müßte alles ein Gegenstand des lebendigen Interesses sein. Jetzt beschäftigt sich die Medizin wieder stärker damit, woran ist der Göttliche Heiland gestorben, weil ein Gekreuzigter nach drei Stunden kaum sterben kann. Die anderen, die auch gekreuzigt wurden, warum konnten die einige Tage am Kreuz hängen und ER nicht? Woran ist ER gestorben ?
Und das ist es eben, was an den Mystikern so sehr interessiert, ihr lebendiges Erleben des Leidens und Sterbens des Göttlichen Meisters. - Da kommt man zum wahren Beten. Das ist dann erst eigentlich Gebet, GOTT- Vereinigung, dieses lebendige, sprudelnde Erleben des Leidens und Sterbens. Und das rückhaltlos liebende Beten, das müssen wir herauslesen und das ist das Köstliche im ganzen.
Und dazu soll uns das Kreuzesostern bringen, und darum wollen wir auch zusammen den Kreuzweg beten. Man muß dahinter kommen, was das heißt, die Seele muß doch brennen.
In diesen zwei Wochen hört alles Dogmatisieren auf. Es gibt nur ein Wort, die Liebe zum heiligen Kreuz und ganz lebendige Liebe zum Heiland. Und die sollte in uns auch aufflammen können.
VB 1946
Das sind alles so tiefe Wahrheiten. Die schwierigsten Wahrheiten sind immer die, die einfach sind und der einfache, schlichte Mensch nimmt sie einfach hin. Der hat eben die Kraft des lebendigen Lebens. Er hat keinen Zweifel, es ist ihm alles so lebendig, unendlich wahr und wirklich.
Es gibt für den Christen an sich nur eine Andacht und nur eine Verehrung - das heilige Kreuz. Immer das heilige Kreuz! Es schaut am Ostersonntag anders aus als am Karfreitag, aber eines nur gibt es - das Kreuz! Wenn ich das Kreuz seines Sinnes entkleide, habe ich das Christentum beraubt, verelendet und ärmer gemacht.
Und wie komme ich zum Kreuz? Ich muß vor allem richtig beten, ich muß mich in den Karfreitag hineinleben. Wie gingen diese Prozesse ineinander? Warum wurde ER verurteilt? Wie ist ER gestorben? Das müßte alles ein Gegenstand des lebendigen Interesses sein. Jetzt beschäftigt sich die Medizin wieder stärker damit, woran ist der Göttliche Heiland gestorben, weil ein Gekreuzigter nach drei Stunden kaum sterben kann. Die anderen, die auch gekreuzigt wurden, warum konnten die einige Tage am Kreuz hängen und ER nicht? Woran ist ER gestorben ?
Und das ist es eben, was an den Mystikern so sehr interessiert, ihr lebendiges Erleben des Leidens und Sterbens des Göttlichen Meisters. - Da kommt man zum wahren Beten. Das ist dann erst eigentlich Gebet, GOTT- Vereinigung, dieses lebendige, sprudelnde Erleben des Leidens und Sterbens. Und das rückhaltlos liebende Beten, das müssen wir herauslesen und das ist das Köstliche im ganzen.
Und dazu soll uns das Kreuzesostern bringen, und darum wollen wir auch zusammen den Kreuzweg beten. Man muß dahinter kommen, was das heißt, die Seele muß doch brennen.
In diesen zwei Wochen hört alles Dogmatisieren auf. Es gibt nur ein Wort, die Liebe zum heiligen Kreuz und ganz lebendige Liebe zum Heiland. Und die sollte in uns auch aufflammen können.
VB 1946
17. Februar 2016
Jeder Augenblick apokalyptische Situation 2
Wir treiben ein Christentum und haben uns ein Christentum angewöhnt, das viel zu viel des satten Menschen und der Gemächlichkeit an sich hat. So kann man das Christentum nicht zum Siege führen, sondern nur aus dem eschatologischen Schwung heraus und dazu gehört "die Zeit ist nahe". Paulus scheint überhaupt nur eschatologisch und apokalyptisch gepredigt zu haben. Und wir heute, was tun wir? Wir sprechen immer nur, wie wir mit der Welt auskommen, daß wir GOTT gewinnen und die Welt nicht verlieren und daß wir die Welt gewinnen und GOTT nicht verlieren. In diesem Spannkreis, da drehen wir uns, anstatt daß wir nur eines sähen: GOTT und ich und ich und GOTT, und jetzt ist ER da. Die Zeit ist nicht nur nahe, sie ist da! O, wem das aufgeht, in den kommt eine heilige Rücksichtslosigkeit hinein, daß er einfach durchgeht. Was liegt dann schon daran, wenn alles zusammenbricht; wenn der HERR will, daß es zusammenbrechen soll, wenn nur die Kirche triumphiert, wenn die Seele triumphiert, wenn nur das wahre Reich GOTTES auf den Trümmern steht.
Das war dem heiligen Franz zur Leidenschaft geworden. Er war auch ein Apokalyptiker. Es war ihm aufgegangen, so hat man die Kirche CHRISTI nur vor die Hunde geführt. War auch nichts da, bitte, die Zeit ist nahe! Ist da! Es gibt nur eine Möglichkeit, die Welt zu überwinden, und das ist die apokalyptische Situation .Und das müssen wir sehen aus der Geheimen Offenbarung heraus. Auf einmal, statt daß die Kirche im Blut erstickt, ist die Kirche im Blut geboren worden. Soll das nicht ein Aufruf sein für uns selber?
Aber da müssen wir natürlich alles bleiben lassen, dürfen nicht ängstlich an Hab und Gut hängen, müssen klug sein. Die Zeit ist da - laßt euer Vertrauen auf die Welt. Das ist klar wie etwas. (Civitas Dei von Augustinus).
Nur wenn wir das uns aneignen, werden wir auch der Zeit Herr. Bei diesem großen und weltweiten Aspekt, daß es sich um Erde- und Völkerschicksale dreht, da dreht es sich um das Kleinste in meinem Leben, um meinen Leib und meine Seele.
Wenn ich weiß, daß jeden Augenblick der HERR nahe ist, wenn ich in die Schule gehe oder ins Büro, in meinen Beruf, wenn ich schlafe, wenn ich weiß, daß der HERR nahe ist, wie soll es möglich sein, daß ER mich überrascht in der Nacht? [1 Thess 5, 2] Wie soll es dann möglich sein, daß ich so unklug bin wie die unklugen Jungfrauen? [Mt 25, 1-13] Da dreht es sich um apokalyptisches Denken. Ich muß also in jedwedem Augenblick gefaßt sein, es dreht sich nicht darum, daß ich das Leben umschichte, sondern es dreht sich darum, daß ich dem Leben immer den apokalyptischen Aspekt gebe, daß ich es durchpulsieren lasse, daß CHRISTUS, daß GOTT lebt. Alles im Lichte der letzten Dinge sehen.
Apokalypse zu denken, da können wir uns in jedwedem Augenblick vor GOTT gestellt sehen, in dem Rahmen der letzten Dinge sich hineingestellt sehen. Welche Macht soll uns da noch etwas anhaben können?
Und das ist eben Christentum. Da hat man tatsächlich begriffen, was der HERR eigentlich wollte. Das ist doch an sich gesehen sehr einfach. Aber gesehen muß man es haben.
Diese Schau, die sozusagen das Koordinatensystem aufrichtet, den Rahmen, die Skizze, in der ich mein Leben sehen muß. Dazu ist der CHRISTUS-Affekt, - und der wahre Christ, der wahre Heilige wäre fertig. Was brauchen wir da noch aszetische Unterweisungen und Moral? Da werde ich nie GOTT-vergessen sein, da wird GOTT tatsächlich im Mittelpunkt des Interesses stehen und da wird die Seele tatsächlich übernatürlich lebendig sein.
O meine Lieben! Die Zeit ist so ernst und lassen wir alles Jammern und Bedauern bleiben. Des Damals, wovon wir ausgegangen sind, wird niemals wieder sein. Es handelt sich nur um das eine, wie helfe ich der Kirche, wie rette ich mich selber durch diese Zeit? Wie finde ich mich in der neuen Zeit zurecht? Und wenn GOTT sie schickt, dann weiß ER auch, was ER von der Welt will. Merken wir uns die zwei Herrenworte:
CHRISTUS-Affekt und
die Zeit ist nahe.
Das hebt uns dann in den eschatologischen Schwung und wir werden der Zeit gewachsen sein.
Das war dem heiligen Franz zur Leidenschaft geworden. Er war auch ein Apokalyptiker. Es war ihm aufgegangen, so hat man die Kirche CHRISTI nur vor die Hunde geführt. War auch nichts da, bitte, die Zeit ist nahe! Ist da! Es gibt nur eine Möglichkeit, die Welt zu überwinden, und das ist die apokalyptische Situation .Und das müssen wir sehen aus der Geheimen Offenbarung heraus. Auf einmal, statt daß die Kirche im Blut erstickt, ist die Kirche im Blut geboren worden. Soll das nicht ein Aufruf sein für uns selber?
Aber da müssen wir natürlich alles bleiben lassen, dürfen nicht ängstlich an Hab und Gut hängen, müssen klug sein. Die Zeit ist da - laßt euer Vertrauen auf die Welt. Das ist klar wie etwas. (Civitas Dei von Augustinus).
Nur wenn wir das uns aneignen, werden wir auch der Zeit Herr. Bei diesem großen und weltweiten Aspekt, daß es sich um Erde- und Völkerschicksale dreht, da dreht es sich um das Kleinste in meinem Leben, um meinen Leib und meine Seele.
Wenn ich weiß, daß jeden Augenblick der HERR nahe ist, wenn ich in die Schule gehe oder ins Büro, in meinen Beruf, wenn ich schlafe, wenn ich weiß, daß der HERR nahe ist, wie soll es möglich sein, daß ER mich überrascht in der Nacht? [1 Thess 5, 2] Wie soll es dann möglich sein, daß ich so unklug bin wie die unklugen Jungfrauen? [Mt 25, 1-13] Da dreht es sich um apokalyptisches Denken. Ich muß also in jedwedem Augenblick gefaßt sein, es dreht sich nicht darum, daß ich das Leben umschichte, sondern es dreht sich darum, daß ich dem Leben immer den apokalyptischen Aspekt gebe, daß ich es durchpulsieren lasse, daß CHRISTUS, daß GOTT lebt. Alles im Lichte der letzten Dinge sehen.
Apokalypse zu denken, da können wir uns in jedwedem Augenblick vor GOTT gestellt sehen, in dem Rahmen der letzten Dinge sich hineingestellt sehen. Welche Macht soll uns da noch etwas anhaben können?
Und das ist eben Christentum. Da hat man tatsächlich begriffen, was der HERR eigentlich wollte. Das ist doch an sich gesehen sehr einfach. Aber gesehen muß man es haben.
Diese Schau, die sozusagen das Koordinatensystem aufrichtet, den Rahmen, die Skizze, in der ich mein Leben sehen muß. Dazu ist der CHRISTUS-Affekt, - und der wahre Christ, der wahre Heilige wäre fertig. Was brauchen wir da noch aszetische Unterweisungen und Moral? Da werde ich nie GOTT-vergessen sein, da wird GOTT tatsächlich im Mittelpunkt des Interesses stehen und da wird die Seele tatsächlich übernatürlich lebendig sein.
O meine Lieben! Die Zeit ist so ernst und lassen wir alles Jammern und Bedauern bleiben. Des Damals, wovon wir ausgegangen sind, wird niemals wieder sein. Es handelt sich nur um das eine, wie helfe ich der Kirche, wie rette ich mich selber durch diese Zeit? Wie finde ich mich in der neuen Zeit zurecht? Und wenn GOTT sie schickt, dann weiß ER auch, was ER von der Welt will. Merken wir uns die zwei Herrenworte:
CHRISTUS-Affekt und
die Zeit ist nahe.
Das hebt uns dann in den eschatologischen Schwung und wir werden der Zeit gewachsen sein.
12. Februar 2016
Jeder Augenblick apokalyptische Situation
Wir müssen den Standpunkt von GOTT her nehmen und GOTT sieht die Welt unter diesem Gesichtspunkt - Querschnitte. Infolgedessen kommt es GOTT nur darauf an, daß Seine Kirche immer steht, daß jeden Augenblick apokalyptische Situation ist. Freilich wird dies in manchen Momenten stärker drängen als in anderen. Wo die Apokalypse am stärksten drängt, da werden auch die Großen geboren. Und auch jetzt werden die großen Heiligen der Kirche wieder kommen. Praktisch wird die Kirche es sein, die Triumphe feiert, aber anders, als die Menschen denken. Die Größe der Kirche ist auch nicht verbunden gewesen mit Reichtum, sondern mit äußerster Armut, mit Blut und Opfer und das war die Hoch-Zeit. Die Hoch-Zeit der Kirche ist immer mit äußerster Bedrängnis verbunden. Auch jetzt kommt Hoch-Zeit, aber anders als wir denken. Das ist der Triumph der Kirche, daß sie sich dann tatsächlich stark erweist, stärker als alle Menschen der Erde. Wir müssen die Apokalypse sehen als einen Querschnitt von GOTT her, in dem Augenblick schafft GOTT die Welt, in dem Augenblick erlöst ER sie und heute ist Weltgericht. Apokalypse ist immer gegeben. Wir fühlen sie heute stärker, weil wieder einmal das Schifflein Petri ins Gewoge gekommen ist.
Da heißt es für uns, großzügig und agil zu denken und nicht in alten Kategorien. Ob dies und das fehlt, um das dreht es sich nicht, aber darum, ob die Kirche triumphiert, denn die Zeit ist nahe. Für einen jeden von uns ist jeden Augenblick die Zeit gegeben. Ich muß immer apokalyptisch oder eschatologisch denken, das heißt, im Blickpunkt der letzten Dinge der Welt. Wenn wir im Katechismus gelernt haben, es gibt vier letzte Dinge: Tod, Gericht, Himmel und Hölle, dann ist in Wirklichkeit das gar nichts anderes als daß uns eschatologisches Denken nahegelegt wird. Wir müssen immer eschatologisch denken, diesen Augenblick jetzt als Schnittpunkt von Zeit und Ewigkeit nehmen. Erst dann bin ich ein ganzer Mensch. Es ergibt sich aus dem CHRISTUS-Affekt das andere Moment der größten Bereitschaft der Verantwortung.
Ich muß ein Christentum anstreben, das gespannt ist bis zum äußersten, gespannt ist in Verantwortungsbewußtsein und in Heroismus. Und die haben die ersten Christen gehabt. Und wenn man heute in die Katakomben geht, man fühlt das, das hängt noch in den Räumen und in den Steinen. Was das für Menschen gewesen sein mußten, die auf dieser Erde leichter gelebt haben und auf den HERRN gewartet haben. Die ganze Luft atmet heute noch diesen Geist.
Wir haben eine Verschobenheit des Weltbildes und teilweise haben wir Angst. Auch wir sind ganz weltgebunden und ganz weltsatt geworden. Auch uns wäre es viel lieber und angenehmer, wenn man gesicherter und satt leben könnte, und dabei sagen wir in aller Ruhe, wir möchten CHRISTUS dienen. Man dient CHRISTUS nur aus der apokalyptischen Situation heraus. Paulus ist ganz voll dessen. Und besonders in dem Augenblick, wo er in Griechenland Abschied nimmt, da fielen die ersten Schatten des Todes auf ihn. Ich muß nach Rom. Das war für ihn eine Leidenschaft geworden und in dem Augenblick war er nicht mehr zu bändigen.
VB 1940
Da heißt es für uns, großzügig und agil zu denken und nicht in alten Kategorien. Ob dies und das fehlt, um das dreht es sich nicht, aber darum, ob die Kirche triumphiert, denn die Zeit ist nahe. Für einen jeden von uns ist jeden Augenblick die Zeit gegeben. Ich muß immer apokalyptisch oder eschatologisch denken, das heißt, im Blickpunkt der letzten Dinge der Welt. Wenn wir im Katechismus gelernt haben, es gibt vier letzte Dinge: Tod, Gericht, Himmel und Hölle, dann ist in Wirklichkeit das gar nichts anderes als daß uns eschatologisches Denken nahegelegt wird. Wir müssen immer eschatologisch denken, diesen Augenblick jetzt als Schnittpunkt von Zeit und Ewigkeit nehmen. Erst dann bin ich ein ganzer Mensch. Es ergibt sich aus dem CHRISTUS-Affekt das andere Moment der größten Bereitschaft der Verantwortung.
Ich muß ein Christentum anstreben, das gespannt ist bis zum äußersten, gespannt ist in Verantwortungsbewußtsein und in Heroismus. Und die haben die ersten Christen gehabt. Und wenn man heute in die Katakomben geht, man fühlt das, das hängt noch in den Räumen und in den Steinen. Was das für Menschen gewesen sein mußten, die auf dieser Erde leichter gelebt haben und auf den HERRN gewartet haben. Die ganze Luft atmet heute noch diesen Geist.
Wir haben eine Verschobenheit des Weltbildes und teilweise haben wir Angst. Auch wir sind ganz weltgebunden und ganz weltsatt geworden. Auch uns wäre es viel lieber und angenehmer, wenn man gesicherter und satt leben könnte, und dabei sagen wir in aller Ruhe, wir möchten CHRISTUS dienen. Man dient CHRISTUS nur aus der apokalyptischen Situation heraus. Paulus ist ganz voll dessen. Und besonders in dem Augenblick, wo er in Griechenland Abschied nimmt, da fielen die ersten Schatten des Todes auf ihn. Ich muß nach Rom. Das war für ihn eine Leidenschaft geworden und in dem Augenblick war er nicht mehr zu bändigen.
VB 1940
7. Februar 2016
Herz Jesu Eros 2
Und Thomas hat das schon geahnt, weil er einmal sagte: Ja, selbstverständlich kommt es auf den Affekt nicht an. Und es ist ja doch auch immer in der vollkommenen Ehe so, daß nicht immer der Affekt gleich heftig ist, er sinkt immer mehr hinunter ins ganze Wesen und führt zu einer physischen Angleichung und dennoch, sagt er, ist die Vollkommenheit erst dann gegeben, wenn auch dieser sinnenmäßige Teil einfließt in die Liebe, sodaß der ganze Mensch bebt in der Berührung mit diesem Menschen. Sowohl geistig wie physisch. Und das meint die Herz-JESU-Liebe, diese leidenschaftliche Hingabe. Wenn wir denken, wie leidenschaftlich wir für Objekte uns einsetzen können, setzen wir uns auch für GOTT so leidenschaftlich ein? Nein, da kommt die Moral mit wundervollen Unterschieden, wozu ich verpflichtet bin, und in Wirklichkeit steht alles unter dem Gesichtspunkt der Lahmheit.
Damit ist natürlich ein Ideal aufgestellt, das einzigartig ist. Und so etwas gibt es religiös nirgends anderswo. Wir haben als Ideal aufgestellt nicht mehr die Scheu vor GOTT, sondern eine Vertrautheit durch das Heiligste Herz hindurch zum GÖTTlichen, was ich so liebe, daß ich dafür ein Herz als Symbol aufstellen kann. Zu dem stehe ich nicht mehr in Distanz, sondern, das ist eine Liebe, die unbedingt die Vereinigung erstrebt. Deshalb ist ja das Herz. Es ist also ein Verhalten zu GOTT, das schon weiter geht und tiefer geht als der bloß erwägende Verstand. Es ist ein Annähern an GOTT mit seinem ganzen Wesen, Seele wie Leib, Geist wie Sinnennatur, es ist einfach ein übernatürliches Verfallensein. Und das ist bezeichnend, daß natürlich die Romanen das besser verstehen als wir. Man sagt immer, warum haben die Romanen mehr Heilige, das sei merkwürdig; wir Deutschen, wir stünden doch viel tadelloser zu GOTT. Und das ist wahr, wenn man den äußeren GOTT ansieht. Wir verwechseln immer die Tadellosigkeit, die Korrektheit mit wahrer GOTTESliebe. Wir schreiben dicke Bücher über GOTTESbegriffe und GOTTESliebe‚ und wahrhaft von innen heraus entflammt sein, so ganz naiv kindlich, das bringen die wenigsten fertig. Wir stehen genau so stramm vor unserem HerrGOTT und stehen dann auch so vor einem Hauptmann. So behandeln wir GOTT. - Aber es ist nicht Liebe, und das wollte ER, daß wir in Liebe uns IHM hingeben.
VB
Damit ist natürlich ein Ideal aufgestellt, das einzigartig ist. Und so etwas gibt es religiös nirgends anderswo. Wir haben als Ideal aufgestellt nicht mehr die Scheu vor GOTT, sondern eine Vertrautheit durch das Heiligste Herz hindurch zum GÖTTlichen, was ich so liebe, daß ich dafür ein Herz als Symbol aufstellen kann. Zu dem stehe ich nicht mehr in Distanz, sondern, das ist eine Liebe, die unbedingt die Vereinigung erstrebt. Deshalb ist ja das Herz. Es ist also ein Verhalten zu GOTT, das schon weiter geht und tiefer geht als der bloß erwägende Verstand. Es ist ein Annähern an GOTT mit seinem ganzen Wesen, Seele wie Leib, Geist wie Sinnennatur, es ist einfach ein übernatürliches Verfallensein. Und das ist bezeichnend, daß natürlich die Romanen das besser verstehen als wir. Man sagt immer, warum haben die Romanen mehr Heilige, das sei merkwürdig; wir Deutschen, wir stünden doch viel tadelloser zu GOTT. Und das ist wahr, wenn man den äußeren GOTT ansieht. Wir verwechseln immer die Tadellosigkeit, die Korrektheit mit wahrer GOTTESliebe. Wir schreiben dicke Bücher über GOTTESbegriffe und GOTTESliebe‚ und wahrhaft von innen heraus entflammt sein, so ganz naiv kindlich, das bringen die wenigsten fertig. Wir stehen genau so stramm vor unserem HerrGOTT und stehen dann auch so vor einem Hauptmann. So behandeln wir GOTT. - Aber es ist nicht Liebe, und das wollte ER, daß wir in Liebe uns IHM hingeben.
VB
5. Februar 2016
Herz Jesu Eros
Nach Margareta Maria Alacoque |
VB
4. Februar 2016
Nicht in finsterer Gestimmtheit - Faschingsrummel
Die tiefste Schau des Christentums, die Zentriertheit aus dem Kreuz, dürfen wir niemals aus dem Auge lassen. "Taufe ist eine Weihe zum Leben aus dem Tode CHRISTI" [Kol 2, 12-13] - an dieser Schau kommen wir nicht vorbei. Damit ist gar nicht gesagt, daß das eine Schopenhauer´sche pessimistische Grundhaltung geben dürfte, aber doch eine Grundhaltung zu einem allerletzten Lebensernst. Letzte Schau des Christentums: Tod CHRISTI mit allen seinen Konsequenzen. Taufe: Salbung zum Tode. Und diesen Tod nun sollen wir ausleben, nicht in Trübsal und nicht in finsterer Gestimmtheit, aber doch so, daß dieses Bewußtsein vom Tode CHRISTI dem ganzen Leben einen bestimmten Sinn gibt.
Wir dürfen dürfen nicht lebenstöricht sein. Und wenn wir keine Lebenstoren sein wollen, dann müßte uns das immer vor Augen stehen, daß wir aus dem Tode CHRISTI heraus leben und den Tod CHRISTI ausleben sollen. Ein Faschingsrummel ist nicht an sich schon ein Widersinn. Der Widersinn beginnt erst dort, wo man aus dieser Haltung des Vergnügens und der Erholung eine Weltanschauung machen will. Als ob man aus einem solchen Leben könnte ein Leben bauen. Ja, schon, aber ein falsches. Wenn es uns nicht gelingt, diese Idee so hineinzutragen ins Leben, daß sie auch einmal einen durchtanzten Abend aushält, dann ist sie nicht viel wert, dann ist an der Synthese etwas falsch.
Das Christentum ist einfach das Leben der letzten Entscheidung. So hat der Herr es uns vorgelebt und so deutet ER uns den Sinn des Lebens in Seiner Lehre. Gewiß, es ist nicht eine Haltung der Entscheidung, die Trauer in sich bergen sollte, oder Finsternis und Dunkel. Christentum und CHRISTUS kennt auch einen Humanismus, von dem man jetzt wieder so viel spricht, aber seine Lehre ist nicht Humanismus, sie setzt den Humanismus voraus.
Das Christentum steht zwischen den beiden Strömungen drin, auf der einen Seite humanistische Haltung und auf der anderen Seite die Haltung zur letzten Entscheidung. Es ist etwas Wahres dran und es ist berechtigt, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ihn zu bejahen mit allen seinen Eigenschaften, denn um diesen Menschen bemüht sich ja GOTT. Aber wir dürfen den Sinn des Menschen und des Menschenlebens nicht überspannen oder erniedrigen, wozu heute die ganze Zeit neigt. Darum der spontane Kampf gegen die Erniedrigung der Menschenwürde. Diese Kämpfe liegen natürlich, wie alle Kämpfe, im Extrem und gehen zu weit, aber unbedingt ist der Ausgangspunkt richtig und die Tendenz.
Der Mensch hat eine Würde, aber das ist nur die eine Seite des Christentums, die andere Seite ist die, daß das Christentum und christliches Leben Entscheidung ist in jedem Augenblick. Der Christ ist eben hineingestellt in die GOTTfremde und in die GOTTferne. Zwei Momente am Sinn der Welt, die wir so ungern sehen.
Heute sehen wir das am Heiland hervortreten: Die Macht des Dämonischen in der Welt, die Unterjochung der ganzen physischen Schöpfung durch den Satan; für CHRISTUS ist das alles Leben, all diese Formen von Teufeln, gegen die er jetzt ringt und das macht Ihn so namenlos einsam. So, wie ER jeden Menschen durchschaut in seiner Ehrlichkeit und in seiner Falschheit, so durchschaut ER jetzt die ganze Schöpfung. Man stelle sich einmal so ein Leben vor, wie das getragen sein will. Das kann überhaupt nur aus GOTT heraus getragen werden!
Rottweiler Fasnet |
Das Christentum ist einfach das Leben der letzten Entscheidung. So hat der Herr es uns vorgelebt und so deutet ER uns den Sinn des Lebens in Seiner Lehre. Gewiß, es ist nicht eine Haltung der Entscheidung, die Trauer in sich bergen sollte, oder Finsternis und Dunkel. Christentum und CHRISTUS kennt auch einen Humanismus, von dem man jetzt wieder so viel spricht, aber seine Lehre ist nicht Humanismus, sie setzt den Humanismus voraus.
Das Christentum steht zwischen den beiden Strömungen drin, auf der einen Seite humanistische Haltung und auf der anderen Seite die Haltung zur letzten Entscheidung. Es ist etwas Wahres dran und es ist berechtigt, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und ihn zu bejahen mit allen seinen Eigenschaften, denn um diesen Menschen bemüht sich ja GOTT. Aber wir dürfen den Sinn des Menschen und des Menschenlebens nicht überspannen oder erniedrigen, wozu heute die ganze Zeit neigt. Darum der spontane Kampf gegen die Erniedrigung der Menschenwürde. Diese Kämpfe liegen natürlich, wie alle Kämpfe, im Extrem und gehen zu weit, aber unbedingt ist der Ausgangspunkt richtig und die Tendenz.
Der Mensch hat eine Würde, aber das ist nur die eine Seite des Christentums, die andere Seite ist die, daß das Christentum und christliches Leben Entscheidung ist in jedem Augenblick. Der Christ ist eben hineingestellt in die GOTTfremde und in die GOTTferne. Zwei Momente am Sinn der Welt, die wir so ungern sehen.
Heute sehen wir das am Heiland hervortreten: Die Macht des Dämonischen in der Welt, die Unterjochung der ganzen physischen Schöpfung durch den Satan; für CHRISTUS ist das alles Leben, all diese Formen von Teufeln, gegen die er jetzt ringt und das macht Ihn so namenlos einsam. So, wie ER jeden Menschen durchschaut in seiner Ehrlichkeit und in seiner Falschheit, so durchschaut ER jetzt die ganze Schöpfung. Man stelle sich einmal so ein Leben vor, wie das getragen sein will. Das kann überhaupt nur aus GOTT heraus getragen werden!
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