"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."

"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"

(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)

5. Februar 2016

Herz Jesu Eros

Nach Margareta Maria Alacoque
ER will also mit diesem Symbol des Heiligsten Herzens, daß ich mich so um GOTT kümmere, wie ich mich um einen Menschen kümmere, den ich abgründig lieb habe. Ich denke auch nicht allweg daran und trotzdem ist es das Kolorit, das mein ganzes Leben hat. Und denken wir einmal diesen Gedanken aus unserem Leben heraus, auf einmal wird das ganze Leben inhaltslos und wir fragen, wozu bin ich noch da? Ich möchte wissen, in wem von uns der Gedanke GOTT so steht? Und das ist erst Religiosität, das ist erst Christentum, nicht dieses Gebote-Christentum. GOTT muß im Mittelpunkt meiner Seele stehen. So also muß GOTT im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit stehen, daß es mich tatsächlich dorthin zieht, mit anderen Worten: Warum zieht es mich denn? Weil eben zwischen beiden Naturen, GOTT und mir, eine innere Harmonie besteht, ein Abgestimmtsein, ein inneres Verbundensein. Das ist also eine Liebe - man betont so stark, daß es Dilectio und Caritas ist, daß es GOTTESliebe ist. Und man betont so stark, daß diese Caritas nicht Eros sei; Eros - die edle Sinnenliebe, die eben liebt das Edle in der Menschengestalt. Eros ist eine Liebe, in der der ganze Mensch angerührt und aufgerufen wird. Die Herz-JESU-Liebe hat etwas davon. Man schaue nur diese Liebe an einer Alacoque, einer Gertrud, einer Droste, das waren keine Menschen, die einfach geliebt haben theoretisch, die haben leidenschaftlich geliebt. Die ganze Leidenschaft und Liebesfähigkeit hat sich auf dieses Objekt gestürzt und das möchte die Herz-JESU-Liebe. Denn dann ist erst der ganze Mensch gefangen.
VB

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