Wenn
es heutzutage nicht so bitter herb wäre zu leben um seinen
geistigen Lebensraum zu wahren, dann müßten wir uns
beglückwünschen,
daß uns GOTT in diese Zeit gesetzt hat, die für uns zu einer
heiligen, einer hochheiligen Zeit werden
kann. - Es ist eine Zeit, die sich
eigentlich nur vergleichen läßt mit jenen Zeiten, in denen GOTT,
der Herr, unmittelbar eingriff in das Geschick, in das Leben der
Völker, in das Leben der Welt, hineingreift mit Seiner GÖTTlichen
Hand und nun selbst die Völker und das Leben derselben lenkt und
leitet.
Wir
sind uns dessen gar nicht bewußt, aber die Menschen nach uns werden
uns ansehen, so wie wir heute die ersten Christen ansehen;
werden uns ansehen als ein Geschlecht, das vor letzte und allerletzte
Entscheidungen gestellt worden ist.
Viele
von Ihnen können sich noch jener Zeiten erinnern, da wir in der
Jugend lebten, so ganz unbesorgt, wir hatten weiter keine geistigen
und religiösen Nöte, wir waren von der Tradition getragen, wir
machen es so wie die ganze Welt es eben macht. Das ganze Milieu, in
das wir eingebettet waren, es ging alles von selbst wir durften uns
einfach der Zeit hingeben im guten Beispiel, der tragenden Kraft der
Mitmenschen und man war ein guter Mensch, ein heiliger Christ.
Die
Zeiten sind anders geworden! Überlieferung
ist für sie ein Wort geworden, das man auch beiseiteschieben kann.
Es löst sich heute tatsächlich alles auf in seine letzten
Bestandteile. Und wenn wir heute über hundert Jahre hieher sehen
könnten, wir würden die Menschen überhaupt nicht mehr kennen! Sind
das unsere Ahnen? Sind das die Räume, in denen wir uns bewegten?
Reden sie noch in unserer Sprache?
Der
Einschnitt, den GOTT heute in die Welt macht, ist so gewaltig wie der
Einschnitt, den ER ungefähr machte, als ER Seinen Eingeborenen in
die Weit sandte.
Wir
können uns vorstellen, was das war, vor CHRISTUS und nach CHRISTUS.
Die Welt sagte einfach: Ja, was wollen denn die? Sie hassen nicht,
sie sind sanftmütig, sie sehen nicht auf ihren Vorteil, sie lassen
sich auf die rechte Wange schlagen und bieten freudig die linke dar.
Was sind das für Menschen? Die Welt war einfach starr.
Und
bitte, nehmen wir nicht die ersten Zeichen bereits wahr, daß die
Welt vor uns Christen einfach ratlos dasteht? Die Welt als Welt
begreift uns Christen nicht mehr. Es ist heute wieder einmal die Zeit
der allerletzten Entscheidungen gekommen. Das ist herb zu tragen für
die, die es aushalten müssen, für die, an denen sich die
Entscheidung vollzieht. - Aber der Finger GOTTES schreibt jetzt in
der Zeit! Jetzt sehen wir GOTTES Eingreifen!
(VB 1937)
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