Die Aufforderung, eine Gerechtigkeit zu üben, die weit größer ist als jene der Schriftgelehrten und Pharisäer (Mt 5,20), schließt für die Christen ein, dass jede moralische Norm zu ihrer Sohnesbeziehung zu Gott gehört. In seiner Rede betont Jesus nachdrücklich diese Beziehung und nennt Gott sechzehnmal „euer Vater“ und spricht erst am Schluss und zum ersten Malvon „mein Vater im Himmel“ (Mt 7,21).
Er bezieht sich auf drei traditionelle Ausdrucksformen jüdischer Frömmigkeit: Almosen, Gebet und Fasten (6,1–18) und betont, dass das Verhalten des Jüngers ganz von seiner inneren Verbindung mit Gott, dem Vater, bestimmt sein soll, ohne zu rechnen, ohne Streben nach Lohn oder menschlichem Lob.
Im weiteren Verlauf der Rede konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf diese Verbindung der Liebe und des Vertrauens zwischen dem Jünger und Gott, seinem Vater. Von ihr leitet sich die Verantwortung des Jüngers her, nach dem Evangelium zu leben. Wenn das nicht geschieht, wird das Leben, wie es von Gott gewollt und von Jesus gelehrt wird, verfehlt, und es drohen schlimme Konsequenzen.
Die Texte über das Gericht sind ernste Mahnungen vor den zerstörenden Folgen eines schlechten Verhaltens. Durch eine Reihe von Metaphern wird zur Wahl aufgefordert: weite und enge Pforte, schmaler und breiter Weg, wahre und falsche Propheten, guter und schlechter Baum, kluges und unvernünftiges Bauen eines Hauses (7,13–27).
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