Das Leben ist so ungeheuer plastisch geworden in diesen langen Wochen. Vieles, was früher Fläche war, erhebt sich jetzt in die dritte Dimension. Die Dinge zeigen sich einfacher und doch figürlicher, kantiger. Vor allem aber ist der Herrgott so viel wirklicher geworden. Vieles, was ich früher gemeint habe zu wissen und zu glauben, das glaube und lebe ich jetzt.
So z. B.: Wie habe ich doch früher die Worte von der Hoffnung und vorn Vertrauen im Munde geführt. Jetzt aber weiß ich aus Erfahrung, daß ich so dumm und töricht war wie ein Kind. Um wieviel Kraft und Tiefgang habe ich mein Leben, um wieviel Fruchtbarkeit meine Tätigkeit und um wieviel Segen meine Mitmenschen betrogen, weil ich nicht genug fähig war, Gottes Wort vom Vertrauen, das ihn ruft, einfach und herzlich und ehrlich ernst zu nehmen. Der Glaubende, der Vertrauende, der Liebende: das erst ist der Mensch, der die Dimensionen des Menschentums ahnt und die Perspektiven Gottes sieht.
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