"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."

"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"

(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)

13. November 2010

Schreiben wie Goethe

 Nachdem ich im Test "Ich schreibe wie?" zuerst mit von Kafka und danach wie Goethe abgeschnitten hatte, kamen mir so meine Zweifel über den Wert eines solchen technisierten Vorgehens. Sicher, wer mochte nicht schreiben können wie ...., doch sagt das tatsächlich soviel über die Qualifizierung des Schreibers aus? Mich erinnert dies an die technisch brillanten Sophisten, welche ja bekanntlich hervorragende Redner waren, jedoch inhaltlich recht daneben lagen, zumindest hatte Sokrates diese Meinung.
Es ist sicher wichtig gut schreiben zu können, weswegen ich eher Texte gescheiterer Mitmenschen als eigene einstelle, jedoch darf der inhaltliche Aspekt in keiner Weise vernachlässigt werden. Vollkommene Schreibkunst, mit Wahrheit und Weisheit vermählt, ist das Ideal. Doch im Zweifelsfall ziehe ich einen etwas holprigeren Stil vor, welcher sowohl Wahrheit als auch Weisheit zu vermitteln vermag. Wie wohl die biblischen (inspirierten) Autoren im obigen Test abschneiden wurden?
Dieser Text könnte von Goethe verfasst sein.

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