In seinen Schriften betont Paulus nachdrücklich, dass das sittliche Handeln des Glaubenden von der Gnade Gottes bewirkt wird, die ihn gerecht gemacht hat und ihn beharrlich sein lässt. Weil Gott uns verziehen und uns gerecht gemacht hat, gefällt ihm unser sittliches Handeln; durch es wird das Heil, das in uns wirksam ist, bezeugt.
Was die christliche Moral entstehen lässt, ist nicht eine äußere Norm, sondern die Erfahrung der Liebe Gottes zu einem jeden Menschen; an diese Erfahrung will der Apostel in seinen Briefen erinnern, damit seine Ermahnungen verstanden und angenommen werden können. Er gründet seine Ermahnungen und Ratschläge auf die Erfahrung, die in Christus und im Geist gemacht wird, und will nichts von außen her auferlegen. Die Glaubenden sollen sich von innen her erleuchten und führen lassen, und der Apostel kann nur dazu mahnen, die Liebe und die Verzeihung, die sie empfangen haben, nicht zu vergessen. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass sie in Christus die Barmherzigkeit Gottes an sich erfahren haben und dass sie zuinnerst mit Christus verbunden sind und seinen Geist empfangen haben.
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