"Minimum quod potest haberi de cognitione rerum altissimarum, desiderabilius est quam certissima cognitio, quae habetur de minimis rebus."

"Das Geringste an Erkenntnis, das einer über die erhabensten Dinge zu gewinnen vermag, ist ersehnenswerter als das gewisseste Wissen von den niederen Dingen"

(Thomas von Aquin: I, 1, 5 ad 1)

25. September 2010

Beata Chiara "Luce" Badano

Zur Erinnerung, Ansporn und Grund zur Freude. 
Seit heute haben wir eine neue Selige: Chiara "Luce" Badano.



Am 19. Juli 1990 schreibt Chiara Badano an Chiara Lubich: „Die Medizin hat die Waffen gestreckt. Nachdem die Behandlung abgebrochen wurde, sind die Rückenschmerzen inzwischen so stark, dass ich mich fast nicht einmal mehr auf die Seite drehen kann. Ich komme mir so klein vor, und der Weg, der vor mir liegt, ist so steil. Oft habe ich das Gefühl, dass der Schmerz mich überwältigt. Aber das ist der Bräutigam, der mich besucht, nicht wahr? Ja, ich will mit Dir zusammen sagen: ‚Wenn Du es willst, Jesus, dann will ich es auch‘. Auch ich bin mir sicher: Mit ihm zusammen werden wir die Welt erobern.“

Chiara Lubich antwortet ihr postwendend: „Hab‘ keine Angst, ihm Augenblick für Augenblick Ja zu sagen, Chiara! Er wird dir die Kraft dazu geben; da kannst Du dir sicher sein! Auch ich bete dafür und bin immer dort bei Dir. Gott liebt dich über alles und er möchte bis ins Innerste deiner Seele vordringen und dich mit dem Himmel beschenken. Ich habe mir einen neuen Namen für Dich überlegt: Chiara Luce (Licht) – gefällt er dir? Er soll das Licht unseres Lebensideals ausdrücken, das die Welt erobert. Damit möchte ich Dir meine ganze Liebe und Nähe versichern...“

Man hatte ihr einen Schmerzkatheter gelegt, doch sie bat, dass man ihn wieder entfernte. Sie wolle kein Morphium oder hochdosierten Schmerzmittel. „Sonst habe ich keinen klaren Kopf. Und ich kann Jesus nur den Schmerz schenken. Etwas anderes habe ich nicht mehr.“

Chiara Luce Badano stirbt am 7. Oktober 1990. Sie hatte selbst die Lieder für ihre Beerdigung ausgesucht, den Blumenschmuck festgelegt und beschrieben, wie sie frisiert werden wollte. Ihre Mutter hatte sie gebeten, ihr ein weißes Kleid anzuziehen wie zu einer Hochzeit und hatte ihr gesagt: „Wenn Du mich dann fertig machst, dann sag Dir immer: Jetzt begegnet Chiara Luce Jesus. Freut euch mit mir!“


Quelle

1 Kommentar:

  1. Das ist sehr berührend. Und da ich im Gesundheitsbereich arbeite und immer mehr danach getrachtet wird, dass die Menschen keine Schmerzen verspüren müssen, beeindruckt mich ihr Wunsch nach einem klaren Kopf und das Aufopfern ihrer Schmerzen an Jesus. Eine wunderbare Frau. Warum sie wohl so früh gehen musste?

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